Der Mann stellte schön viele Fragen, sodass Keith langsam misstrauisch wurde und die Stirn runzelte. Vor solchen Menschen hatte sein Vater ihn immer gewarnt. Er erinnerte sich noch gut daran als er ihm sagte, dass er mit Fremden nicht reden oder Informationen preisgeben sollte. Langsam verschränkte Keith seine Arme vor der Brust und zeigte damit eine etwas verschlossene Haltung ihm gegenüber. Es war eine wirklich seltsame Situation, so seltsam, dass seine Alarmglocken klingelten und er schon mit dem Gedanken spielte einfach zu verschwinden. Harley hatte bisweilen immer davon gesprochen, dass es besser war wegzulaufen, wenn man Menschen begegnete, die ein schlechtes Bauchgefühl hinterließen. Vielleicht lag es aber auch einfach daran, dass er diese Gesichtszüge des Mannes so seltsam bekannt fand und er vor der Tatsache weglaufen wollte, dass er enttäuscht wurde. Sein Vater zu verlieren war schrecklich gewesen und er hatte all die Jahre die Schmerzen verdrängt. So sehr also den Smalltalk hier genoss, wurde es langsam Zeit wieder auf den Boden der Tatsachen zurückzukommen. Sein Vater war Tod, genauso wie der Rest seiner Familie.
Langsam rieb er sich über den Hinterkopf als sein gegenüber fragte, wie alt er war. Unschlüssig, ob er ihm antworten sollte oder nicht. „Eigentlich bin ich alt genug zu wissen, dass diese Information niemanden was angeht“, sagte er und zuckte dann nachträglich die Schultern. „Aber da Sie mir geholfen haben… gehe ich einfach Mal nicht davon aus, dass es doch noch nette Menschen auf der Welt existieren. Ich bin 20 Jahre alt“, erklärte er und griff nach dem Wolf, um ihn auf den Arm zu nehmen. „Aber ich muss jetzt langsam auch weiter. Ich muss in einer Stunde wieder zu Hause sein, sonst bekommt meine Mum mit, dass ich nicht da bin.“ Kurz bevor er jedoch sich umdrehte, stellte er doch nochmal alles ab und holte aus seinem Rucksack zwei Maiskolben, die er Devlin reichte. Dabei fiel ihm die Dogtags kurz aus dem Hemd auf den der Namen seines Vaters geprägt war. „Hier. Ich weiß, die Maiskolben sind geklaut, aber als Dankeschön für die Rettung.“ Dann setzte er den Rucksack wieder auf und nahm den Wolf ebenfalls auf den Arm, der leicht quirlig quietschte, weil er eigentlich eigenständig umherlaufen wollte.
@Devlin OConnor