Lange bevor er Nishi wurde, war er Ichiro Maxwell, ein Kind von Drillingen, zwei Jungen und ein Mädchen. Die leibliche Mutter der drei starb bei der Geburt, der leibliche Vater wollte nur das Mädchen behalten. Und so kam es, dass die beiden Jungen drei Monate später von einem kinderlosen Ehepaar adoptiert wurde. Die Adoptivmutter war Japanerin und konnte selbst keine Kinder bekommen, weshalb sie sich besonders darüber freute, als es mit der Adoption klappte. So wuchsen Ichiro und sein Bruder geliebt und umsorgt auf.
Ichiro war 9 Jahre alt, als sein Leben eine dramatische Wende nahm. Auf dem Weg zum Kino, in der Innenstadt von New York, wurden seine Mutter, sein Bruder und er von fremden Männern überfallen, die seine Mutter töteten und auch auf seinen Bruder schossen. Zumindest dachte er das in diesem Moment. Erst später fand er heraus, dass der zweite Schuss eigentlich einem Passanten gegolten hatte, der sich hatte einmischen wollen und die Kinder retten. Doch aufgrund der Einmischung Unbeteiligter wäre beinah sein Bruder ebenfalls von einer Kugel getroffen worden, hätte Ichiro sich nicht dazwischen geworfen. Der entsetzte Blick seines Bruders war das letzte, was er sah, bevor er sein Bewusstsein verlor.
Als er später in dem Anwesen der Yakuza erwachte, erfuhr er die Wahrheit, dass sein Adoptivvater ihn nicht mehr wollte und verkauft habe. Von den Schulden, die sein Vater bei den Yakuza hatte, erzählte man ihm nichts. Trotzdem wollte er am Anfang fliehen, nach seinem Bruder suchen, von dem sie behaupteten er seie tot. Ichiro hatte es nicht glauben wollen. Immerhin hatte er den Schuss abgefangen. Außerdem wollte er seine Mutter rächen, was seine Probleme nur vergrößerte und ihm Strafen einbrachte, bis der Oyabun entschied, dass sie New York verlassen und nach Las Vegas ziehen würden. Dort erhielt Nishi eine neue Identität und war fortan Nishiki Gōda, Sohn der rechten Hand des Oyabun.
Bis zu seinem 18. Lebensjahr wuchs er bei den Yakuza auf, erlernte das Handwerk, bekam ein eigenes Katana und lernte den Umgang mit Schusswaffen. In dieser Zeit lernte er auch Kenshin kennen, dessen Loyalität gegenüber den Yakuza er nie ganz nachvollziehen konnte, was sie schließlich zu Feinden werden ließ. Die Zeit bei den Yakuza waren harte Lehrjahre, die Nishi das Leben retteten, als die Apokalypse über Las Vegas hereinbrach. Im ersten Jahr versuchten sie einfach nur zu überleben und sich ihr Gebiet zu sichern, das sie frei von Zombies hielten. Im zweiten und dritten Jahr nach der Apokalypse kam es zu heftigen Bandenkriegen mit Mafia und Triadenbanden, die alle um die Vorherrschaft in den Randgebieten der Großstadt rangen. In den Wirren des Bandenkrieges ergab sich für Nishi die Möglichkeit den Mörder seiner Mutter zu erschießen und die Flucht zu ergreifen. Doch der Weg durch die Stadt kostete ihn fast das Leben, wäre nicht Jin aufgetaucht und hätte ihn vor einer Horde Beißer gerettet.
Glücklicherweise hatten ihn die Beißer nicht gebissen, sonst hätte Jin sicher sofort kurzen Prozess mit ihm gemacht. Er war ein angesehenes Triadenmitglieds und erbarmungslos, mit seinen Gegnern. Nishi sollte zu den wenigen Menschen gehören, die auch eine andere Seite von ihm kennenlernten, eine Seite, die ihm Mut machte doch nach seinem Bruder zu suchen, auch wenn die Chancen gering standen, dass er die Apokalypse überlebt hatte. Jin wurde zu seinem großen Vorbild im Kampf gegen die Zombies und zwei Jahre kämpften sie Seite an Seite in einem Spiel, das die im vierten Jahr nach der Apokalypse begründeten vereinigten Syndikate von Las Vegas initiierten.
Die vereinigten Syndikate von Las Vegas
+ Gründung Ende 2012/ Anfang 2013
+ Anführerriege bestand aus den Oberhäuptern der Mafia, der Yakuza und der Triade
+ Loyale Mitglieder wurden verpflichtet dabei zu helfen Gebiete zu sichern
+ Trupps wurden zu Aufklärungs- und Plünderungsmissionen ins Stadtgebiet oder Umland entsandt
+ Verräter, die sich während der Bandenkriege gegen ihre Leute gestellt hatten oder versucht hatten das Bündnis zu sabotieren, wurden eingesperrt und später als Spieler in die Zombie-Arena geschickt
+ andere Überlebende, die im Umland gesichtet und gefangen wurden, wurden ebenfalls als Spieler oder Arbeitskräfte innerhalb des gesicherten Gebiets eingesetzt
+ anfangs gab es nur ein gesichertes Gebiet, das von Scharfschützen bewacht wurde
+ in den späteren Jahren kamen zwei weitere, angrenzende Gebiete hinzu
Das Spiel
Die Ursprünge des Spiels reichen bis in die Zeit vor dem Ausbruch zurück und wurde von der Mafia ins Leben gerufen. Dazu war ein Industriegelände in der Nähe von Las Vegas zu einer Arena umgebaut worden, um an die alten Gladiatoren Kämpfe zu erinnern. Als der Ausbruch kam und die Mafia sich nach den Machtkämpfen in Las Vegas mit den Triaden und Yakuza zu den Vereinigten Syndikate zusammen getan hatten, wurde diese Arena weiter benutzt. Das Gebiet ist umzäunt und gut bewacht, wie die Teile von Las Vegas, die die Syndikate sichern konnten. Die Spiele in der Arena wiederum wurden von Scharfschützen überwacht.
Hatte man vor dem Ausbruch noch Menschen gegeneinander oder gegen wilde Tiere antreten lassen, so waren es nun Menschen gegen Zombies. Diese wurden über 2-3 Wochen von loyalen Mitgliedern eingesammelt und in die Arena gesperrt. Alles zur Belustigung der Leute. Dann, einmal im Monat wurden die Spieler auf die Zombies losgelassen. Mal mit Waffen, mal ohne. Teilnehmer waren Verräter, Gefangene, die nicht dem Syndikat angehörten oder auch Freiwillige aus den Reihen des Syndikats. Es kam immer darauf an, wer die Sympathie des Publikums für sich gewann. Durch das Töten der Zombies war es mögliche Punkte zu sammeln. Ein Zombie gab einen Punkt. Hatte man 100 Punkte zusammen, konnte man diese eintauschen gegen eine bessere Unterkunft innerhalb des gesicherten Gebiets, gegen bessere Waffen, gegen Begnadigung und die Möglichkeit entweder Nomade zu werden oder wieder Teil des Syndikats zu werden (nur Verräter), gegen Freiheit oder die Möglichkeit Syndikatsmitglied zu werden (nur Gefangene), gegen Auswahlmöglichkeiten bei Missionen in die Stadt und das Umland oder die Möglichkeit Nomade zu werden (nur Syndikatmitglieder).
Es wurden immer zweier Teams zusammen losgeschickt. Davon zwischen 5-10, je nachdem wie viele Leute sie dafür hatten. Die Teams hatten 3 Stunden Zeit, um Punkte zu sammeln. Es waren hunderte Zombies auf dem Gelände verteilt. Es war erlaubt sich zu verstecken oder anzugreifen. Es war auch nicht verboten, ein gegnerisches Team zu töten. Wenn die Zeit abgelaufen war, musste jedes Team an seinem Tor sein, war es das nicht, wurde man zum sterben zurück gelassen.
Es gab Ränge, von welchen aus Zuschauer immer einen Teil sehen konnte. So konnten die ‚fans‘ das Spiel verfolgen. Die Spiele wurden bis Anfang 2019 abgehalten, als die Syndikate von einem Anschlag aus den eigenen Reihen empfindlich getroffen wurden. Seither finden die Spiele nicht mehr statt und die Syndikate gelten als zerschlagen.
Was bis zur Gegenwart geschah
Anfang des siebten Jahres nach der Apokalypse hatte Nishi 100 Punkte gesammelt, ein Jahr nachdem sein Rivale Kenshin sich die Freiheit erkauft hatte, etwas das ihn zugegebenermaßen überrascht hatte, da er nicht damit gerechnet hätte, dass Kenshin den Yakuza oder den Syndikaten jemals abschwören würde. Aber vielleicht hatte er ihm mit seiner Entscheidung nur unter die Nase reiben wollen, dass er nun hingehen konnte, wohin er wollte. Für Nishi sollte es länger dauern. Denn als er seine 100 Punkte eintauschen wollte, nur ein paar Monate nachdem Jin auf eine Mission in den Osten aufgebrochen war, erkärte man Nishi, ihm stünde aufgrund seiner Vergehen die Begnadigung noch längst nicht offen. Er brauche mindestens 1000 Punkte, wenn er frei sein wolle und müsse daher weiter spielen, dürfe sich aber eine bessere Waffe wählen und die 100 Punkte als Startbonus behalten. Sollte er aber entscheiden künftige Punkte einzutauschen, würden dieser immer von seinem Punktekonto abgezogen werden. Er solle sich also gut überlegen, ob er sammeln oder eintauschen wolle.
Bis ins 10. Jahr nach der Apokalypse kämpfte Nishi weiter in dem Spiel, das kein Ende zu finden schien. Doch mit jedem Mal wurde er besser, und schließlich gelangt es ihm mit einer selbstbeauten Bombe und einigen Fallen ein paar Hundert Zombies auf einmal außer Gefecht zu setzen und die 1000er Marke damit zu erreichen. Inzwischen waren die vereinigten Syndikate bereits genauso ausgedünnt, wie die Zombiepopulation in der Stadt, so glaubte er. Es war Zeit ihnen Lebwohl zu sagen und nach Jin zu suchen, der inzwischen 4 Jahre überfällig war. In vier Jahren konnte viel passieren und er ahnte, dass die Anführer ihn auch jetzt nicht gehen lassen würden. Daher entschied er sich dafür all seine Punkte gegen Waffen und Spezialequipment einzutauschen, unter dem Vorwand den Zuschauern beim nächsten Mal noch eine bessere Show liefern zu können. Tatsächlich hatte er vor die Zombies frei zu lassen, um für das nötige Chaos zu sorgen, das er benötigte um das Hauptquartier mit den Anführer in die Luft zu sprengen und zu fliehen, was ihm auch gelang, bevor er ziellos durchs Land zog, bis er schließlich nach Osten gelangte.
Mittlerweile 12 Jahre nach der Apokalypse reiste er nun als Nomade durch die Staaten, auf der Suche nach seinem Freund, dem er noch ein Leben schuldete. Doch auf seinen Reisen begleiten ihn Träume von der Vergangenheit, Träume an seine Familie und eine Zeit, in der die Welt noch in Ordnung war. Und in manchen Nächten, wenn er keine Lust auf Kämpfen hat und sich in verlassenen Häusern versteckt, dann fragt er sich, ob sein Bruder noch irgendwo da draußen ist.
2022 traf Nishi bei dem Besuch einer verlassenen Stadt Nezumi wieder, der ihn einlud mit nach Balar zu kommen. Anfangs wollte Nishi nicht bleiben, bis er Duo traf und die Erinnerungen an sein Leben vor der Entführung durch die Yakuza zurückkam. Nishi nahm seinen alten Namen Ichiro Maxwell wieder an und beschloss in Balar ein neues Leben anzufangen.